Season 2 – Folge 4: Erfolgreich durch unternehmerisches Denken und Handeln

In der 4ten Folge der 2ten Season geht es um den Unterschied zwischen Selbstständigen und Unternehmern. Es geht darum, wie beide Denken und warum beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben. Am Ende triffst du vielleicht endlich die Entscheidung, die dich, solltest du gerade feststeckst, weiterbringt.

Wolfgang ist hier zu erreichen:  

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Transkript der Folge

Wolfgang Grupp, der Gründer der Sportbekleidungsmarke Trigema wurde in einem Interview einmal gefragt, ob er ein guter Unternehmer sei. Seine Antwort war „Keine Ahnung, ich bin ja noch nicht tot.“ 
 
Unternehmer zu sein ist für ihn also kein Job, sondern eine Art zu Leben. Wie genau lebt denn ein erfolgreicher Unternehmer? Was unterscheidet ihn von einem Menschen, der nichts unternimmt oder von einem, der in seinem Unternehmen immer alles selber macht? – darum geht es in einer anderen Folge.
 
In dieser Folge geht es darum, was einen Unternehmer von einem Selbstständigen unterscheidet und – Überraschung – das meiste davon findet vor allem im Kopf statt.
 
Bist Du Selbstständig oder bist Du Unternehmer? Wenn Du diesen Podcast hörst, dann bist Du wahrscheinlich das eine oder das andere oder gerade auf dem Weg das eine oder andere zu werden.
 
Im Deutschen verwenden wir die Begriffe Selbstständiger und Unternehmer häufig synonym. Das sind sie aber nicht.
 
Was ist der Unterschied zwischen einem Unternehmer und einem Selbstständigen, warum sollte man das eine sein und das andere nicht und wie verändert man sein denken so, dass man unternehmerisch nachhaltig erfolgreich ist?
 
 
Willkommen in der zweiten Season von der gefährlichste Mann der Welt. In dieser Season gehen wir auf die dunkle Seite!
 

 
Herzlich Willkommen zur 4ten Ausgabe der 2ten Season von der gefährlichste Mann der Welt, 
mein Name ist Wolfgang Kierdorf und ich bin Business-Coach.
 
In der „normalen“ Welt sind wir Unternehmer – und ich zähle mich zu den Unternehmern – nicht besonders gut angesehen. Wir sind entweder die Steuerhinterzieher, die Golfspieler oder die Geldsäcke, die sich, während „der kleine Mann“ arbeitet, die Zeit mit Schnapps und billigen Nutten vertreiben.
 
Fragt man einen Arbeitnehmer, was ein Unternehmer ist, dann ist die Antwort vermutlich: „Der Typ, der auf unsere Kosten reich wird.“
Fragt man den Unternehmer, dann ist die Antwort vermutlich „Ich bin das arme Schwein, das die Verantwortung trägt. Nicht nur, wie alle anderen, für meine Familie, sondern auch für meine Mitarbeiter, meine Kunden und meine Partner.“
 
Wie siehst Du das?
 
Ich arbeite jeden Tag mit Unternehmern und vor allem mit Selbstständigen zusammen. Zum Unterschied kommen wir gleich noch – und ich kann Dir aus meiner Erfahrung sagen, dass das Leben eines Unternehmers in der Regel anstrengend ist und das man sich nicht selten wünscht, das jemand anderes wieder die Verantwortung trägt und man sich zurücklehnen und nur einen 9 to 5 Job machen kann. 
 
Das ist die Wahrheit. Ich kenne keinen Unternehmer, der nicht alle paar Jahre, vielleicht sogar alle paar Monate oder Wochen darüber nachdenkt, wieder selbst ein Angestellter zu sein. Das ist – wenn Du so willst – die dunkle Seite des Unternehmer seins. Gleichzeitig ist angestellt zu sein aber auch das Schlimmste, was sich meine Unternehmer und Selbstständigen vorstellen können. Sie haben also gefühlt die Wahl zwischen Pest und Cholera.
 
Ich kenne grob gesagt zwei Arten von Menschen, die Unternehmer werden. Die einen, die ein Geschäft sehen, eine Gelegenheit und die deshalb „drauf springen“ und die, die technisch etwas gut können und das lieber für sich selbst, als für jemand anderen tun.
 
Letztere werden häufig Selbstständige, die anderen häufiger Unternehmer.
 
Jetzt fragst Du dich vielleicht: „Was unterscheidet denn den Selbstständigen vom Unternehmer?“
 
Bestimmt hast Du schonmal den Spruch gehört „Der Unternehmer arbeitet an seinem Unternehmen statt darin.“, oder? Der ist übrigens von Michael Gerber, einem amerikanischen Buchautor und Unternehmensberater und meiner Ansicht nach dem ersten Menschen, der das Wesen des Unternehmers zumindest zu 80% erkannt hat.Und, kannst Du mit seinem Spruch „Der Unternehmer arbeitet an seinem Unternehmen statt darin.“ etwas anfangen? 
 
Sagt dir der Begriff „Geschäftsssystem“ etwas?  Die meisten Menschen  kennen die Geschäftsidee, vielleicht auch noch das Geschäftsmodell,  aber exakt 0 Menschen von den Tausenden, die in meinen Workshops und Vorträgen waren, kannten den Begriff Geschäftssystem.
 
Das Geschäftssystem ist das, womit sich der Unternehmer beschäftigt. Dem konzipieren und implementieren von Abläufen, den Systemen.
 
Aber fahren wir kurz mal rechts ran und schauen wir dem Selbstständigen und dem Unternehmer in den Kopf, wenn sie gerade starten. Interessanterweise denken Unternehmern und Selbstständige nämlich bereits beim Start völlig verschieden.
 
Der Selbstständige denkt beim Start: „Wie kann ich möglichst viel meiner Zeit gegen Geld tauschen? Sprich: Wie bekomme ich schnell Aufträge, die ich abarbeiten kann?“
 
Alleine in diesem einen Gedanken liegt bereits eine entscheidende Limitierung, die den Verlauf des gesamten Unternehmens beeinflusst: Ich kann nicht mehr Stunden verkaufen, als ich zur Verfügung habe und ich kann maximal den Preis pro Stunde verlangen, den der Markt hergibt. Bin ich zudem Spezialist und kann niemand anderes meine Arbeit ausführen, kann ich auch niemand zweiten, dritten etc. einsetzen, der mit mir oder für mich arbeitet. 
 
Der Existenzkampf der fortan das Denken und Handeln bestimmt beginnt quasi an Tag 1.
 
Das nennt man dann in der Sprache der Berater „eine nicht skalierbare Geschäftsidee.“ Der Selbstständige hat das Thema Skalierbarkeit nicht im Sinn. Das Thema poppt erst dann auf, wenn es sehr gut läuft und man mit der Arbeit nicht mehr nach kommt. Der Satz, denn ich dann häufig höre ist: „Ich muss einen einstellen, aber eigentlich kann ich garnix abgegeben. Vielleicht kann derjenige ja Social-Media machen oder meine Buchhaltungsbelege sortieren.“
 
Die Frage ist jetzt: Wie schlimm ist „nicht skalierbar“? – dazu gleich mehr. 
 
Doch werfen wir zunächst einen Blick, in den Kopf des Unternehmers. Was denkt der Unternehmer, wenn er gerade startet?
 
Der Unternehmer denkt: „Wie kann ich aus dieser Idee eine Maschine bauen, die mir Geld verdient? Eine Maschine, in der ich selbst irgendwann (oder vielleicht sofort) nicht Teil der Leistungserbringung bin?“ 
 
Der Unternehmer startet mit der Idee zu skalieren. Er startet im besten Fall mit der Idee, nicht selbst derjenige zu sein, der die Leistung erbringt. Vielleicht kann er sogar selbst die Leistung nicht erbringen, weil ihm das nötige Wissen dazu fehlt. Zum Beispiel wenn der Gründer einer Softwarefirma selbst nicht programmieren kann.
 
Der Selbstständige nutzt also weiter sein – nenne wir es mal – technisches Wissen – also: Wie erstellt man ein Logo, wie programmiert man eine Website, wie schneidet man Haare – während der Unternehmer völlig anderes Wissen benutzt: Er will eine Maschine bauen, die Geld produziert. Er will ein Geschäftssystem bauen, in das er Geld, Menschen und Ressourcen hineinwirft und das dann mehr Geld produziert.
 
Bei einem Hausbau wäre der Selbstständige der Maurer und der Unternehmer der Architekt. Ein guter Unternehmer ist also ein Architekt. Der Architekt seines Unternehmenssystems das immer weiter skaliert … wenn er das möchte. 
 
Ein Selbstständiger denkt operativ (was muss ich noch tun), ein Unternehmer denkt strategisch: (wohin geht die Reise, was kommt als nächstes).
 
An dieser Stelle haben wir noch nicht über den unternehmerischen „Lifestyle“ gesprochen, den Wolfgang Grupp vertritt und für diese Folge lassen wir diesen auch erst einmal außen vor.
 
Was ist die Konsequenz, wenn ich mich entscheide Selbstständig zu sein, was die Konsequenz wenn ich Unternehmer sein möchte?
 
99,9% der Selbstständigen die ich kenne – und ich kenne eine Menge, glauben, dass Selbstständigkeit eine Stufe auf dem Weg in Richtung Unternehmer ist. Das es eine magische Evolution gäbe, die irgendwann dazu führt, dass man von klein und allein plötzlich ein großes Unternehmen hat. DIESE ANNAHME IST FALSCH.
 
Die meisten Selbstständigen bleiben Selbstständige, tun also alles selbst und scheren sich nicht um das Thema Wachstum (weder persönlich noch unternehmerisch), sondern nur – getrieben durch die Limitierungen ihrer Geschäftsidee – um das Thema Existenzsicherung. 
 
In einigen Branchen – nämlich solchen mit hohen Tagessätzen und vielen Aufträgen – macht eine Selbstständigkeit durchaus Sinn – wenn man denn für den Ernstfall das man selbst die Leistung nicht mehr erbringen kann (Unfall, Krankheit, Tod)- abgesichert ist. Die meisten Selbstständigen bekommen aber eine gesunde Mischung aus Anspannung und Entspannung nicht hin und laufen früher oder später in einen Burn-Out oder – für viele noch schlimmer – zurück in eine Festanstellung. Was ich damit sagen möchte ist: Auch eine Selbstständigkeit kommt nicht ohne einen guten Plan aus und sie funktioniert nur in bestimmten Branchen so gut, das sie dem Selbstständigen Spass und nicht Angst macht. Eine Leistung, die als Selbstständigkeit heute gut funktioniert, kann schon morgen von einem Menschen in einem anderen Land für einen Bruchteil des Preises angeboten werden und dann steht man dumm da.
 
Was nicht bedeutet, dass es einem Unternehmer nicht ähnlich gehen kann … Ein Unternehmer hat aber die Zeit, einen Plan B zu entwickeln. Der Selbstständige merkt in der Regel erst das die Hütte brennt, wenn sein Kopf in Flammen steht.
 
Wenn du dich entscheidest ein „echter“ Unternehmer zu werden und nicht nur das Synonym für einen Selbstständigen, dann solltest du dir über einige Dinge im Klaren sein:
 
  1. Dir fehlt vermutlich eine Menge Erfahrung und das Wissens, das du brauchen wirst, um erfolgreich zu sein. In der Folge wirst du vermutlich – genau wie ich und fast jeder andere erfolgreiche Unternehmer – mehr als einen Anlauf brauchen, aus den Fehlern lernen und beim nächsten Mal neue Fehler machen. Jede Iteration bringt dich deinem Ziel ein Stück näher.
  2. Was uns zu 2. bringt: Du wirst 5, wahrscheinlich sogar 10 Jahre brauchen, um ein echtes Unternehmen aufzubauen. Du wirst in dieser Zeit vermutlich für wenig anderes Zeit haben. Bist Du bereit auf alles andere zu verzichten und viele Jahre deines Lebens in ein Geschäft zu investieren?
  3. Die Entscheidungen, die du treffen wirst um erfolgreich zu sein, werden dir Angst machen und sie werden zu mindestens 70% gegen deinen „Instinkt“ laufen, was du eigentlich tun willst. Ein Beispiel: Du hast fast kein Geld mehr. Dein erster Gedanke ist: „Ich muss die Werbeausgaben“ reduzieren. Die richtige Entscheidung ist aber: „Ich muss die Werbeausgaben erhöhen.“ Eigentlich hättest das Geld aber nie ausgehen dürfen, weil Geld das Blut ist, dass dein Unternehmen am Leben hält. Folglich musst du eigentlich aufhören über so einen Quatsch wie Werbeausgaben nachzudenken, den Arsch hoch kriegen und mehr Geld oder mehr Kunden besorgen. Egal, was es dich an Überwindung kostet und egal wie sehr du jede verdammte Nacht in dein Kissen heulen willst, weil du wieder deine geliebte kuschelige Komfortzone verlassen musstest.
  4. Du wirst den meiner Meinung nach härtesten und schnellsten Weg der Persönlichkeitsentwicklung kennen lernen und alles nur erdenkliche über dich und deine Mitmenschen erfahren. Vieles davon wird dir vermutlich nicht gefallen. Mach bereit dafür zu erfahren, was wirklich in dir steckt.
 
Wenn Du jetzt denkst: Das klingt mir zu anstrengend, dann solltest Du es besser lassen und dir einen Job als Angestellter suchen. Das ist völlig legitim und du wirst vermutlich in deinem Leben auch nichts vermissen. Du triffst diese Entscheidung nun im vollen Bewusstsein, was dir erspart bleibt – im negativen, wie im positiven treffen. Du wirst trotzdem ein glückliches, wahrscheinlich sogar ein glücklicheres Leben haben.
 
Wenn Du jetzt denkst: Bring ist fuck-ing ON! Dann bist du auf dem Weg in das einzige Leben, dass dir – wenn es gut läuft und du durchhältst – echte Freiheit und Selbstverwirklichung bringt. Eine Voraussetzung dafür ist, das du gerne organisierst, verkaufst und strukturiert über Dinge nachdenkst oder bereit bist, dich in diese Richtung mit großen Schritten zu entwickeln. Ein uninformierter Unternehmer ist ein toter Unternehmer. Ab sofort gibt es keinen Bereich in deinem Unternehmen mehr der dich nicht interessiert oder der dir zu schwer ist oder mühselig ist. Du hasst verkaufen? Verkaufe! Du hasst Zahlen? Rechne! Du stehst nicht gerne im Mittelpunkt, geh auf die Bühne, im besten Fall vor hunderte oder tausende Menschen. Es gibt nicht beängstigerendes und gleichzeitig erhebenderes als für sich und später für andere Verantwortlich zu sein.
 
Kommen wir zurück zu einer Frage, die dich vielleicht beschäftigt. Vielleicht gehörst du zu denen, die seit Jahren Selbstständig sind. Die Unternehmer sein wollen, die aber bisher die Kurve nicht gekriegt haben. Du bist nicht verloren! Du kannst als Selbstständiger auf die Unternehmerseite wechseln … aber es ist nicht leicht. Menschen wir dir helfe ich jeden Tag. Melde dich bei mir. ICH KENNE DEN EINEN WEG – und ja, es gibt auch nach 10 Jahren Forschung auf diesem Gebiet nur EINE WEG der funktioniert. Er erfordert aber massives Vertrauen in dich selbst. Wenn du dieses Vertrauen nicht hast, dann helfe ich dir dabei, es zu erlangen. Er erfordert auch eine Menge Disziplin und wenn Du diese nicht hast, dann helfe ich dir dabei, diszipliniert zu werden. Melde dich, wenn du es ernst meinst. Meine E-Mail-Adresse findest Du unter anderem in der Beschreibung zu diesem Podcast. Ich helfe dir dabei, Unternehmerin oder Unternehmer zu werden und dabei, ein Unternehmen aufzubauen, das dir keine schlaflosen Nächte bereitet.
 
In dieser Folge ging es um den Unterschied zwischen Selbstständigen und Unternehmern. Beide Formen des Unternehmens haben ihre Daseinsberechtigung, sich über die Konsequenzen des einen oder des anderen nicht klar zu sein ist allerdings fahrlässig. Du weißt jetzt, worauf es ankommt und kannst dich bewusst für die Selbstständigkeit, das Unternehmerleben oder ein Leben in einer abhängigen Beschäftigung entscheiden. Egal wie deine Wahl ausfällt, du bist deswegen kein besserer oder schlechter Mensch. Du bist nur einer, der eine bewusste Entscheidung trifft und sein Leben selbst in die Hand nimmt. Dem gebührt in jedem Fall Respekt.
 
Meine Aufgabe für diese Woche: Triff eine klare Entscheidung. Bist in diesem Spiel um Selbstständig zu sein, dann wäre es ratsam die entsprechenden Maßnahmen zu treffen – oder bist Du in diesem Spiel um Unternehmer zu werden? Kein Unternehmer schafft es alleine. Werde dir klar darüber, was es bedeutet Unternehmer zu sein, worauf du vielleicht (zumindest temporär) verzichten musst und dann mach dich auf den Weg und such dir Hilfe. Such dir jemanden, der an deiner Seite ist und der dir mir Rat und Tat zur Seite steht. Wenn Du niemanden findest dem du das zutraust – und die Wahrscheinlichkeit ist groß – dann melde dich. 
 
Verschwende nicht deine Zeit damit, in einer Illusion zu leben. Unternehmer zu sein heißt auch klare Entscheidungen zu treffen. Du bist verantwortlich und je länger du wartest, desto dramatischer wird deine Situation.
 
 
Das war die 4te Folge der 2ten Season von DGMDW – Erfolgreich durch unternehmerisches Denken und Handeln
 
Wenn Du Fragen hast, stelle sie gerne in den Kommentaren.
Ansonsten: Abonnieren, gefährlich werden und keinen Impuls mehr verpassen.
 
Wenn Du in Köln und oder Umgebung unterwegs bist, dann schau Dir bitte unbedingt unter http://events.theblackswan.de unseren aktuellen Vortrags- und Workshopkalender an. Auf das Jahr verteilt haben wir fast 50 kostenlose Vorträge und Workshops im Angebot.
 
Das war’s für heute, mein Name ist Wolfgang Kierdorf und ich bin Business-Coach. Danke fürs Zuhören! … und bis zur nächsten Folge!


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